Bei Frauen und Männern, die in einer festen Partnerschaft leben, reift irgendwann einmal der Wunsch nach eigenen, gemeinsamen Kindern. Statistisch betrachtet geschieht dies bei Frauen eher als bei den Männern. Drei Prozent der Männer geben an, dass sie ohne Kinder mit ihrer Partnerin glücklich sind, bei den Frauen sind es nur etwa ein Prozent.
Je älter die Frau ist, umso weniger entwickelt sich bei dem Mann der Wunsch nach gemeinsamem Nachwuchs.
Partnerschaft und Kinderwunsch
Frauen hingegen entwickeln die Vorstellung des Mutterseins bereits in der Pubertät. Der Kinderwunsch festigt sich etwa mit dem 20. Lebensjahr, ist aber nicht an eine bestimmte Zeit gebunden. Für sie steht dann lediglich fest, dass sie einmal Kinder haben möchten. Danach richten Frauen dann ihre Suche nach dem Partner aus.
Der zeitige Entschluss Kinder zu bekommen basiert auf dem natürlichen Zeitfenster der Fruchtbarkeit der Frau. Die Lebensphase zwischen 18 und 25 Jahren ist im biologischen Sinne die fruchtbarste im Leben einer Frau. Der Kinderwunsch einer Frau entwickelt sich, anders als bei Männern, unabhängig von einer Partnerschaft.
Durch die Zunahme der Single Haushalte und späten Partnerschaften ergibt sich für Frauen häufig die Umsetzung des Kinderwunsches erst sehr spät. Das birgt das Problem in sich, dass die Möglichkeit einer Empfängnis weniger häufig gegeben ist, weil mit zunehmendem Alter die Fruchtbarkeit bei der Frau abnimmt. Dies ist einer der Gründe einer ungewollten Kinderlosigkeit in einer Partnerschaft.
Voraussetzungen für eine Empfängnis
Frauen, die ihren Monatszyklus kennen, sich mit den Vorgängen in ihrem Körper bereits befasst haben und nicht hormonell verhüten, wissen um die Zeit, in welcher sie besonders empfänglich sind.
Unter dem Einfluss der beiden Hormone LH (Luteinisierungshormon) und FSH (Follikelstimulierendes Hormon) fangen zu Beginn eines jeden Zyklus mehrere Follikel in den Eierstöcken, den Ovarien, an zu reifen. Sind diese reif, dann kommt es zum Eisprung. Normalerweise handelt es sich hierbei etwa um den 14. bis 17. Tag nach dem Beginn der letzten Periode.
Bedingt durch den Eisprung, dem Zerplatzen des Follikels, wird das Gelbkörperhormon freigesetzt. Dieses Hormon sorgt dafür, dass die Schleimhaut der Gebärmutter aufgebaut wird, um ein befruchtetes Ei aufzunehmen und versorgen zu können. Unter diesen Voraussetzungen ist das Entstehen einer Schwangerschaft sehr wahrscheinlich.
Hat sich ein befruchtetes Ei in die Gebärmutter eingenistet, so steigt das Hormon HCG (Humanes Choriongonadotropin) sprunghaft an. Mit Hilfe dieses Hormons lässt sich eine Schwangerschaft nachweisen. Während der gesamten Schwangerschaft steigt der Wert des HCG`s stetig an.
Es dient dazu die normalen Verläufe während der Entwicklung des Kindes im weiblichen Uterus zu gewährleisten und gilt deshalb als „Schwangerschaftsschutzhormon“. Nachzuweisen ist das Hormon bereits kurz nach der Befruchtung im Blut der Frau, zu einem späteren Zeitpunkt auch im Urin, weil es hierüber ausgeschieden wird.
Ist das Ei nicht befruchtet worden, dann baut sich Gebärmutterschleimhaut wieder ab und wird abgestoßen. Die Menstruationsblutung setzt ein.
Ich werde nicht schwanger, woran könnte das liegen?
Bei einigen Frauen stellt sich die Umsetzung des Kinderwunsches nicht so einfach dar. Trotz ungeschütztem Geschlechtsverkehr zu den fruchtbaren Zeiten wird keine Eizelle befruchtet und die Gebärmutterschleimhaut stößt sich ab wonach sich die monatliche Periode einstellt.
Überbelastung und privater, sowie beruflicher Stress können Ursachen psychischer Natur dafür sein. Auch hormonelle Störungen der Frau können der Grund für die vorübergehende Unfruchtbarkeit sein. In vielen Fällen entsteht so ein Druck, der die Situation zunehmenden verschlimmert. Das kann zunehmend zu Enttäuschungen bei beiden Partnern, die sich ein Kind wünschen, führen. Dabei reift entweder die Eizelle im Eierstock nicht heran oder die Schleimhaut in der Gebärmutter baut sich nur ungenügend auf oder wird zu zeitig abgestoßen. Dies ist von einem Facharzt abzuklären und gegebenenfalls zu behandeln.
Frauen, die schwanger werden möchten sollten deshalb wichtige Regelmechanismen ihres Körpers verinnerlichen. So ist die Zeit, bis eine Empfängnis gelingen kann, nach der jahrelangen Einnahme der Anti-Baby-Pille, erhöht.
Der normale Zyklus muss sich erst einmal wiedereinstellen, sich stabilisieren, sodass ein regelrechter Eisprung stattfinden kann. Dies kann mindestens ein halbes Jahr in Anspruch nehmen. Wenn der Kinderwunsch sich auch nach dieser Zeit nicht erfüllen will, dann ist zunächst die Anwendung der NFP, Natürliche Familienplanung, empfehlenswert. Sie kann sowohl zur Verhütung, als auch für Bestimmung der fruchtbaren Tage und die beste Zeit für eine Befruchtung angewandt werden.
Äußere Einflüsse, die eine Erfüllung des Kinderwunsches stören können
Bestimmte Stoffe, von denen wir tagtäglich umgeben sind, wie etwa Wohngifte, stehen im Verdacht einen negativen Einfluss auf die Fruchtbarkeit zu haben.
Zu diesen exogenen Einflüssen gehören Inhaltsstoffe von herkömmlicher Wandfarben, Lacke, der tägliche Gebrauch von Plastik, gerade für Lebensmittel und Strahlungen. So wurde festgestellt, dass beispielsweise die Aufnahme von gelösten Plastikstoffen die Beweglichkeit der Spermien des Mannes herabgesenkt, was einer Befruchtung des Eies im Wege steht.
Wenn Sie also schwanger werden möchten, dann sollten Sie, nicht nur um eine baldige Empfängnis zu erreichen, sondern auch um Ihren Körper bestmöglich auf eine Schwangerschaft vorzubereiten, folgende Dinge beachten:
- Meiden Sie Lebensmittel und Getränke, die in Plastikflaschen oder Blechdosen verpackt sind; hierzu zählen Salate, Obst, Tiefkühlkost und Fertigprodukte, Erfrischungsgetränke und Mineralwasser
- Weichen Sie auf Wasser und weitere Getränke in Glasflaschen aus
- Verwenden Sie für die Wände Ihrer Wohnung, insbesondere in Schlafräumen und dem künftigen Kinderzimmer, nur Wandfarbe auf Wasserbasis oder auf der Basis von Kalkmilch
- Benutzen Sie Ihr Handy nicht exzessiv; machen Sie es nachts aus und lassen Sie das Gerät nicht in der Nähe Ihres Bettes liegen
- Vermeiden Sie Lebensmittel mit künstlichen Farb- und Aromastoffen
NFP, Natürliche Familienplanung als Hilfe für die Empfängnis
Die natürliche Familienplanung beruht auf dem Wissen der natürlichen Vorgänge des Fortpflanzungssystems im weiblichen Körper. Als Verhütungsvariante verwendet hat sie den Vorteil keine Störungen und Nebenwirkungen hervorzurufen. Im Bereich des Kinderwunsches verhilft sie der Frau ihren Zyklus besser kennen zu lernen und somit die individuellen fruchtbaren Zeiten bestimmen zu können.
Hierbei ist die tägliche Messung der Basaltemperatur, die unter der Zunge oder in der Scheide mittels eines speziellen Basalthermometers ermittelt wird, sowie die Beobachtung des Zervix- Schleimes, des Muttermundes ausschlaggebend. Auch der Muttermund selbst wird regelmäßig durch die Frau untersucht. Die Ergebnisse aller drei Parameter werden täglich in eine entsprechende Tabelle eingetragen. Die Messungen, die Selbstuntersuchung, sowie die Auswertung der Messergebnisse bedarf einiger Übung.
Hierbei helfen NFP-Arbeitsbücher und NFP-Trainer, damit die natürlichen Zeichen des Körpers von der Anwenderin richtig gedeutet und verstanden werden. Somit entsteht ein ganz persönlicher Fruchtbarkeitskalender. Dieser dient nicht nur der Anwenderin der NFP selbst, sondern gibt auch dem gynäkologischen Facharzt detaillierte Auskünfte über den Zyklus seiner Patientin. Voraussetzung für diese Methode ist ein geregelter Lebensrhythmus. Schichtsysteme und Nachtarbeit verhindern nicht nur die regelmäßige Messung, diese Arbeitssituationen verfälschen auch das Ergebnis.
Warten auf das Wunschkind
Eine ganz aktuelle Methode mit anderen Frauen gemeinsam auf das Wunschkind zu warten ist die „Hibbelliste“. Das Wort zeigt deutlich die Bedeutung der Liste für Frauen, die sich sehnlichst ein Kind wünschen. Das Auf und Ab in den Zyklen und Empfindungen der Frauen wird hier auf eine besondere Art niedergeschrieben. Viele unterschiedliche Portale und Foren im Internet, die sich mit Frauenthemen beschäftigen, bieten diese Möglichkeit sich mit anderen auszutauschen und von deren Erfahrungen zu profitieren.
In die Hibbelliste trägt jede einzelne Frau ihre Menstruation, Erscheinungsbilder in dem jeweiligen Zyklus und die Zeiten des Geschlechtsverkehrs ein. Ein ganz besonderer Vermerk ist das Ausbleiben der Menstruation und das Wahrnehmen von noch vagen Schwangerschaftsanzeichen. So können die einzelnen Listen miteinander verglichen werden, woraus hervorgeht wie viel Zeit bis zu einer Empfängnis bei den Frauen vergangen ist. Wenn die Periode ausbleibt, dann ist die Freude zunächst groß. Genauso unsicher ist sich dann die Frau, weil anfänglich noch sehr undefinierbare Anzeichen einer möglichen Schwangerschaft vorherrschen. In dieser Zeit achten Frauen sehr genau auf die Symptome, die ihr Körper zeigt. Die folgende Auflistung ermöglicht eine Zuordnung der Signale des Körpers.
Vage Schwangerschaftsanzeichen
Übelkeit
Dieses Symptom, gerade wenn es sich als Morgenübelkeit zeigt, wird häufig mit einer bestehenden Schwangerschaft in Verbindung gebracht. Auch wenn Übelkeit viele Frauen, gerade in den ersten 12 Wochen einer Schwangerschaft begleitet ist sie dennoch kein sicheres Anzeichen einer erfolgreichen Empfängnis, weil diesem Symptom viele unterschiedliche Ursachen zugrunde liegen können.
Spannungen in der Brust
Die weiblichen Brustdrüsen unterliegen dem Hormonsystem. Deshalb kann es während des Zyklus immer mal wieder zu Spannungen in den Brüsten kommen. Gerade vor Eintritt der Periode leiden viele Frauen unter diesem Symptom. Deshalb ist dies kein Garant für eine bestehende Schwangerschaft.
Ziehen und Schmerzen im Unterleib
Diese Symptome und Ausfluss kennen viele Frauen im Verlauf ihres Zyklus. Sie haben meist eine natürliche Ursache, wie die bevorstehende Periode. Etwa in der Mitte des Zyklus findet der Eisprung statt, der bei vielen Frauen deutlich als sogenannter Mittelschmerz spürbar ist, und starke Krämpfe zur Folge haben kann. Aber auch krankhafte Prozesse können der Grund für Schmerzen im Unterleib sein. Hierzu zählen Blasenentzündungen, sowie entzündliche Prozesse des Uterus und der Eierstöcke. Bei länger anhaltenden Beschwerden ist deshalb ein Arzt zu Rate zu ziehen. Aufgrund der Vielzahl der möglichen Gründe dieser Erscheinungen sind die Schmerzen im Unterleib der Frau als Schwangerschaftsanzeichen nicht sicher.
Metallischer Geschmack im Mund
Der Volksmund überliefert eine Geschmacksveränderung bei einer bestehenden Schwangerschaft. Bestätigt ist dies nicht und als Schwangerschaftszeichen nicht relevant.
Müdigkeit
Auch wenn Schwangere häufig unter Müdigkeit leiden, die häufig auf auch auf einen Eisenmangel zurückzuführen ist, deutet dies aber nicht eindeutig auf eine Schwangerschaft hin.
Wahrscheinlich Schwangerschaftsanzeichen
Linea nigra
Diese Erscheinung bezeichnet eine dunkle Linie, die sich vom Bauchnabel bis zum Schambein erstreckt. Rund 90% der Frauen entwickeln im Verlaufe ihrer Schwangerschaft, meist aber erst etwa in der 18. Schwangerschaftswoche, eine Linea nigra. Deshalb ist diese Linie nicht als frühes Anzeichen einer Schwangerschaft zu werten. Die Linea nigra entsteht durch die hormonell bedingt erhöhte Produktion von Melanin.
Schwangerschaftsmaske- Chloasma
auch dieses Anzeichen geht auf die erhöhte Melaninproduktion zurück und äußert sich durch dunkle Flecken im Gesicht. Diese Flecken entstehen aber auch etwa bei Hormonbehandlungen und weisen daher nicht unbedingt auf eine bestehende Schwangerschaft hin.
Dunkle Brustwarzenhöfe und empfindliche Brustwarzenhöfe
Bereits in der Frühschwangerschaft, also etwa ab der 6. Schwangerschaftswoche, beginnen die Brustwarzenhöfe dunkler zu werden und die Warzen reagieren auf Berührung und Temperaturschwankungen sehr empfindlich. Deshalb gilt dieses Anzeichen als wahrscheinlich sicher.
Regelmäßige oder anhaltende Übelkeit und Erbrechen
Tritt eine Übelkeit regelmäßig und jeden Tag auf, tritt diese vermehrt am Morgen auf und ist mit einer Geruchsempfindlichkeit verbunden, dann deutet dies sehr wahrscheinlich auf eine bestehende Schwangerschaft hin. Als Gründe für dieses Schwangerschaftssymptom wird der erhöhte Wert des weiblichen Östrogens in der Schwangerschaft und der Anstieg des Thyroxin, eines Schilddrüsenhormons, diskutiert.
Östrogen gilt als Schwangerschaftsschutzhormon und ist über die gesamte Schwangerschaft hinweg, bis in das Wochenbett der jungen Mutter hinein, erhöht. Acht von 10 Frauen leiden unter anhaltender Übelkeit in der Frühschwangerschaft. Diese geht zumeist in den ersten 12 Wochen schrittweise zurück, weil sich der Körper allmählich an die konstant hohen Hormonwerte gewöhnt.
Sollte das Erbrechen jedoch stark ausgeprägt, sodass die schwangere Frau keine Nahrung mehr zu sich nehmen kann, oder hält dieser Zustand über die 12. Schwangerschaftswoche hinaus, dann nennen Ärzte das Hyperemesis. Diese muss behandelt werden, weil sonst die Entwicklung des Embryos und die Gesundheit der werdenden Mutter gefährdet sind.
Anhaltend erhöhte Körpertemperatur
Ist die Körpertemperatur ohne einen Krankheitswert dauerhaft erhöht, dann kann dies ein Schwangerschaftsanzeichen sein.
Ausbleiben der monatlichen Periode
Gerade wenn die Regelblutung seit mehr als einer Woche überfällig ist kann die Frau an eine mögliche Schwangerschaft denken. Wenn sie an sich auch noch weitere wahrscheinliche Anzeichen einer Schwangerschaft beobachtet, dann ist die Möglichkeit groß, dass sich ein befruchtetes Ei in die Gebärmutter eingenistet hat und eine frühe Schwangerschaft besteht. Hier sollte als nächstes ein Test erfolgen, der das Schwangerschaftshormon HCG im Urin nachweist.
Sichere Schwangerschaftszeichen
- Ausbleiben der Periode
- Anhaltende Übelkeit
- Spannungen in den Brüsten und empfindliche Brustwarzenhöfe
Diese drei Anzeichen gemeinsam ergeben ein sicheres Anzeichen für eine bestehende Schwangerschaft
Nachweis des Schwangerschaftshormons HCG
Dieses Hormon wird von der Plazenta, dem Mutterkuchen, gebildet. Der Nachweis kann bereits eine Woche nach der Befruchtung im Blut oder nach zwei Wochen im Urin der Frau erfolgen. Er ist ein sicheres Zeichen für Frühschwangerschaft.
Ultraschalluntersuchung durch den Frauenarzt
Ein weiterer Nachweis erfolgt durch eine vaginale Untersuchung und dem vaginalen Ultraschall, der Sonografie. Bei dieser Art der Untersuchung kann das Innere der Gebärmutter bildlich dargestellt werden. Etwa in der 5. Schwangerschaftswoche, also nachdem die Menstruation eine Woche ausgeblieben ist, sieht der Arzt die intakte Uterusschleimhaut und bereits einen Dottersack, welcher sich zu der Fruchtblase entwickeln wird.
Ab jetzt gilt die Schwangerschaft als bestätigt und es folgen monatliche Untersuchungen, um die Entwicklung des Kindes und die Gesundheit der Mutter zu kontrollieren und die Schwangerschaft zu begleiten.