Viele Eltern sehnen den Zeitpunkt herbei, an dem das Kind trocken ist und keine Windeln mehr benötigt. Eltern sollten sich darüber im Klaren sein, dass diese Entwicklung durchaus individuell ist, es keinen festen Zeitpunkt gibt, mit dem die Kinder auf das Töpfchen oder die Toilette gehen sollen.
Ebenso ist es mit dem Zeitraum, in dem die Kinder dieses erlernen. Schaffen es andere Kinder innerhalb weniger Tage, so kann es bei dem eigenen Kind durchaus auch einige Wochen oder Monate dauern.
Wann ist das Kind soweit, ohne Windel auszukommen?
Ein bestimmtes Alter, zu dem die Eltern mit dem Töpfchen-Training beginnen sollten gibt es nicht. Viele Eltern beginnen rund um den 18. Lebensmonat damit, ihr Kind von der Windel zu befreien. Da es in vielen Kindergärten so ist, dass Kinder ab dem 3. Lebensjahr dort ohne Windel auskommen sollen, ist die Zeit ausreichend, damit das Kind dann auch wirklich alleine zur Toilette gehen kann.
Eltern erkennen an ihrem Kind selbst, wann es bereit dafür ist, auf das Töpfchen zu gehen. Sicherlich begleitet das Kind andere immer wieder ins Badezimmer und interessiert sich für den Toilettenbesuch. Eltern sollten nicht auf andere Kinder in dem Alter schauen, welche vielleicht keine Windeln mehr tragen. Auch auf Ratschläge und Informationen von anderen Menschen, die davon berichten, dass der oder die schon in diesem Alter lange trocken sind, sollte kein großer Wert gelegt werden. Es ist eben jedes Kind anders.
Gut geplant fürs Töpfchen-Training
Das Töpfchen-Training sollte vorab genauestens geplant werden, damit es auch funktioniert. So sollten Eltern mit dem Kind einen Einkauf machen, bei dem das Kind sich das eigene Töpfchen aussuchen kann. Wenn dem Kind das Töpfchen gefällt, kann die Umstellung sicherlich einfacher erfolgen.
Daneben können Eltern auch zu den Windelhöschen greifen. Sie helfen dabei, dass das Kind sich einfacher ausziehen kann. Sie sind wie Unterhosen geschnitten, damit die Windeln einfach nur herunter gezogen werden müssen und wenn am Anfang dann doch mal was daneben geht, geht es zumindest nicht in die Wäsche. Auf der anderen Seite kann dieses für die Kinder auch verwirrend sein. Sie wissen, dass sie noch eine Windel und keine Unterhose tragen und bei einigen kann dann der Gedanke da sein, dass es ja nicht so schlimm ist, nicht rechtzeitig auf das Töpfchen zu gehen.
Konsequenz in der Töpfchen-Erziehung
Eltern sollten das Töpfchen-Training langsam aber konsequent angehen. Sie müssen das Kind dazu ermutigen, auf das Töpfchen zu gehen. Gerade zu Beginn, in der Zeit, in der das Kind mit dem Töpfchen noch gar nichts anfangen kann, kann es gut sein, das Kind dann auf das Töpfchen zu bringen, wenn es gerade in die Windel gemacht hat. Das Kind kann so verdeutlicht bekommen, dass die Ausscheidungen eigentlich in das Töpfchen gehen sollten.
Sollte sich das Kind am Anfang weigern, sich auf das Töpfchen zu setzen, ist es auch erst einmal OK. Eltern sollten es nicht dazu zwingen oder es gar auf diesem festhalten. Der Druck kann bei dem Kind ansonsten Ängste auslösen und das ganze Thema wäre um einiges schwieriger. Interessiert sich das Kind noch nicht für das Töpfchen, so sollte es erst einmal für einige Zeit wieder aus dem Kinderalltag verbannt werden, bis ein neuer Versuch unternommen wird.
Im Idealfall sollte die Töpfchen-Erziehung in den warmen Sommermonaten beginnen. In dieser Zeit muss das Kind nicht so viel anziehen, kann vielleicht sogar ohne Hose oder Windel herumlaufen, es erleichtert die Angelegenheit, wenn das Kind nicht zu viel ausziehen muss, wenn es merkt, dass es auf das Töpfchen muss.
Das Töpfchen-Training voranbringen
Eltern müssen Kinder ermuntern, auf das Töpfchen zu gehen. Ist es in der ersten Zeit so, dass ein oder zweimal am Tag für den Anfang ausreicht, so müssen Eltern später die Kinder alle paar Stunden daran erinnern, dass sie sich auf das Töpfchen setzen. Gemeint ist damit aber nicht, dass das Kind nur dann zu gehen hat, wenn die Eltern es sagen, sondern müssen Kinder auch das Gespür dafür entwickeln, sich zu melden, wenn sie meinen, dass sie müssen.
Gerade zu Beginn, wenn die Eltern häufiger nachfragen, werden die Kinder oft mit „Nein“ antworten. Hier können Eltern vielleicht mit einem Trick arbeiten und dem Kind vorschlagen, wenn es gleich auf den Spielplatz möchte, doch vorher noch aufs Töpfchen zu gehen.
Ungeduldige Kinder haben einfach keine Zeit dazu, sich auf das Töpfchen zu setzen. Wer ein solches Kind zu Hause hat, dass lieber durch die Gegend laufen möchte, wird in der Töpfchen-Zeit ein ums andere Mal an die Grenzen kommen. Hilfreich kann es hier sein, sich mit dem Kind zu unterhalten oder die Zeit zu nutzen, dem Kind auf dem Töpfchen eine Geschichte vorzulesen.
Kinder, die auf dem Töpfchen ein Erfolgserlebnis hatten, müssen durch die Eltern ausgiebig gelobt werden. Gerade dann, wenn hin und wieder auch noch ein „Unfall“ geschieht, zeigt es dem Kind so, dass es ein Erfolg ist, wenn das Geschäft im Töpfchen landet und das Kind wird selbst möchten, das von nun an nur noch etwas ins Töpfchen geht.
Und sollte es zu einem Unfall kommen, ein Tropfen oder gar alles daneben gehen, dürfen Eltern daraus kein Drama machen. Selbst wenn die Eltern darüber frustriert sind, so darf das Kind dieses nicht spüren oder gar dafür bestraft werden. Es ist eben ein langer Prozess bis das Kind gänzlich ohne Unfälle und Windeln ist.
Viele Kinder werden vielleicht selbst traurig darüber sein, dass es nicht geklappt hat, dann sollten Eltern das Kind trösten und ihm Mut machen, dass es das nächste Mal garantiert wieder klappt. Merken Eltern, dass sich die Unfälle häufen, so sollten sie vielleicht doch erst wieder zu den Windeln zurückkehren. Das Kind ist sicherlich aktuell noch nicht zu weit und zu viele Missgeschicke können das Kind in diesem Falle eher entmutigen.
Nachts ohne Windeln
Kinder die am Tag trocken sind, brauchen in der Nacht dennoch eine Windeln. Es kann Monate oder gar Jahre dauern, bis die Kinder so weit sind, dass sie es auch in der Nacht schaffen, ohne diese auszukommen. Gerade in den Nächten merken die Kinder es gar nicht oder zu spät, dass sie auf die Toilette müssen, da geht schnell mal was daneben. Ein gutes Zeichen, dass das Kind nun auch in der Nacht so weit ist, ohne eine Windel auszukommen ist dann, wenn diese über mehrere Nächte hinweg trocken geblieben ist.